Diashow / International Mini Meeting 2018 05/2018
17. - 21.05.2018, Praia de Mira, Barrinha (PT)
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Zurück vom IMM Portugal ! Der Cooper-Antrieb lief wie ein Uhrwerk und fast alles ist heil geblieben. Ein Detailbericht folgt... . Das IMM 2020 findet in Geiselwind (Deutschland) statt und wird von der MINI IG Bamberg organisiert.
Detailbericht
Di, 15.05.2018 - Abfahrt
Am Dienstagmorgen um 5:15 Uhr ging es los. Es war noch dunkel in der Eifel aber der Mini stand gepackt vor dem Haus. Eigentlich hatte ich keine Lust Frau und Kind (zum ersten Mal so lange) zurück zulassen doch ich war mit Dirk an der Autobahn-Raststätte verabredet und so fuhr ich los… .
Auf der A44 verpasste ich wegen einer Baustelle fast die Ausfahrt und wartete anschließend auf Dirk. Kurz nach 6 kam der Anruf, dass Dirk die Abfahrt verpasst hatte und wir trafen uns an der Tankstelle eine Abfahrt später in Belgien. Hier übergab mir Dirk ein kurzfristig angefertigtes T-shirt ‚Bulli goes Mi...
Detailbericht...
...ni - IMM 2018‘ und ich zog es über.
Ich machte mich noch mit Bessy (Dirks Hund) bekannt und nach Kontrolle der Reifenluft und Walkie Talkie-Tausch ging es auf große Fahrt (insgesamt 2041 km). Unser Tagesziel war die Bucht von Arcachon in Frankreich (~900 km).
Die ersten Kilometer hinter dem T3 verliefen ruhig und 100km/h hinter dem mit Tempomat fahrenden Bus kamen mir schon ziemlich entspannt vor, als nach der ersten Kaffeepause dann ein Geruch im Mini in die Nase stieg… . Ich schaute nach rechts zum Sicherungskasten und plötzlich stieg eine kleine Rauchschwade empor - Kabelbrand. Das Dauerplus wurde heiß (Kühlbox?) und ich fuhr nach einem Funkspruch rechts ran in eine Nothaltebucht. Ich trennte das Pluskabel am Sicherungskasten und wir fuhren weiter, da wir nicht allzu lange am Autobahnrand halten wollten. Ohne Licht, Hupe und Kfz-Stecker-Stromzufuhr ging es weiter.
Di, 15.05.2018 - Zwischenübernachtung
Wir wollten bis 19 Uhr einen Campingplatz zur Zwischenübernachtung erreichen und somit lies ich den Defekt bestehen (da ich kein Licht brauchte). Nach den ersten Einsätzen der Kreditkarte hinter der französischen Grenze zur Zahlung der Maut vor Paris sammelten sich bereits erste Quittungen auf dem Beifahrersitz. In Paris dann stockender Verkehr, vorbeirasende Motorräder und –roller und kaum Mühe am Bulli dranzubleiben.
Hinter Paris machten wir Kilometer und die Kreditkarte wanderte wieder durch die Mautstellen, als ich nach erstem Tankstopp dann beim Überholen eines Kippers einen Steinschlag auf der Beifahrerseite der Windschutzscheibe bekam. Ich ärgerte mich kurz und dachte mir, dass auf der langen Strecke leider sicherlich noch einige Ereignisse dem Mini zusetzen würden.
Zweiter Tankstopp und beim Blick auf die Karte sahen wir ein, dass wir unser Ziel hinter Bordeaux nicht erreichen würden. Somit steuerten wir einen Campingplatz in der Nähe von Royan an und ließen die Motoren auf den letzten 7 Kilometern durch die Weinberge abkühlen. Abends angekommen baute ich mein Zelt im Pitch neben dem Bus auf, gingen wir mit Ankunftsbierchen und Hund noch zur Atlantikbucht und kochten kurzerhand Chili con Carne (erste Dose für Notfälle ^^) mit Würstchen. Der Tag war lang und ich schlummerte kurz nach 21 Uhr bereits.
Mi, 16.05.2018 – Zweite Etappe
Früh morgens 7:45 Uhr weckte mich das Schlappern der trinkenden Bessy und wir setzen unsere Reise nach einem kleinen Toastfrühstück mit Kaffee um kurz vor 9 Uhr fort. Wir wollten heute wieder einige Kilometer schaffen und mindestens in Spanien auf einem Campingplatz übernachten. Leider hatte es der Berufsverkehr in Bordeaux in sich und somit passierten wir bei leichtem Nebel dann gegen Mittag erst die Grenze zu Spanien. Den Atlantik in Sicht fuhren wir über erste Berge… und ja, wo Berge sind, sind auch Tunnel (ja ihr wisst – mein Licht ging immer noch nicht). Dirk meinte, dass wir nur ein paar kleinere Tunnel passieren würden… . Es kam ein wenig anders, denn nach unserem vierten (erster heute) Tankstopp in Spanien (E5 98 ist hier günstiger) ging es über Eibar Richtung Burgos. Es wollte trotz wunderschöner Landschaft jedoch keine richtige Freue aufkommen, da die ‚wenigen‘ Tunnel immer mehr und immer länger worden! Glücklicherweise setzte sich ein Wohnmobil aus Deutschland hinter mich und somit wurde ich bis vor Miranda ‚eskortiert‘.
Mi, 16.05.2018 – Ankunft beim IMM(?)
Es wurde immer wärmer und die Autobahnen leerer. Die Kreditkarte blieb weiter in Benutzung (Maut) und wir machten Kilometer. Langsam stieg in uns der Gedanke, dass wir es evtl. heute bereits zum IMM nach Mira schaffen würden. Außerdem sammelte ich mittlerweile alle Mautbelege und Tankzettel in einem Behälter. Wir kontaktierten via WhatsApp-Gruppe die bereits am Vortag vor Ort eingetroffenen Freunde Monika und Achim (Antwort: ‚[…] Fliegt ihr? […]‘) und ich lies mir zur Sicherheit den Schaltplan meines Minis zusenden. Beim fünften Tankstopp hatte ich mit im Kopf vorher alles zurechtgelegt und somit reparierte ich das Dauerpluskabel provisorisch und ließ die Kühlbox getrennt. Juchu, mit funktionierendem Licht konnte es in die Nacht gehen und da ein Check-in bis 21:30 Uhr möglich war wollten wir ohne erneute Zwischenübernachtung zum IMM.
Die sechste Tankfüllung war schnell durch und kurz vor Portugal sagte das Navi eine Ankunft von 22:21 Uhr voraus. Moment, die Zeitverschiebung um minus eine Stunde war hier noch unberücksichtigt und somit jagten wir der Grenze entgegen.
In Portugal verpassten wir die Abfahrt ‚Electronic toll… Foreign vehicles this way‘ und fuhren ohne weiter die Kreditkarte zu bemühen unter allen Mauttoren durch. Auf den gut 200 verbleibenden Kilometern fielen mir die Waldbrandgebiete links und rechts der Autobahn auf und bei geöffnetem Fenster ließ ich mir den Pinienduft bei abkühlender Luft kurz vor der Atlantikküste Portugals ins Gesicht wehen.
Wir schafften es! Vier Daumenhoch von anderen Verkehrsteilnehmern und einer freudigen Hupaktion auf der gesamten Fahrtstrecke ging es in Mira dann zum Campingplatz-Eingang, als Dirk plötzlich anhielt und mir verkündete, dass sein Leihgetriebe nicht mehr richtig funktionierte und er einige Gänge nicht mehr rein bekam. Die letzten zwei Kilometer kämpften wir noch und kamen schließlich bei einsetzender Dunkelheit kurz vor 22 Uhr Ortszeit auf dem Campingplatz an. Mitten in der Aufbauphase der Portugiesen ging es bei der Anmeldung noch etwas chaotisch zu aber das machte uns wenig aus. Wir waren froh es in zwei Tagen geschafft zu haben und ich meldete mich bei meiner Familie. Wir orientierten uns… sanitäre Anlagen, Standort und Partybereich auf dem abends ein einziger kleiner DJ-Anhänger den ganzen Platz beschallte. Wir eröffneten die Party mit drei Bechern Bier und es taten uns später noch ein paar Karaoke-singende Franzosen nach.
Do – Mo, 17.-21.5.2018 – IMM
Am ersten IMM Tag (Ankunftstag) wollten wir unsere nicht gezahlte Maut per nachträglicher Registrierung an einer der Autobahntankstellen durchführen und hatten mit einem netten jungen portugiesischen Tankwart großes Glück. Er regelte alles telefonisch und es konnte zu einem Einkauf nach Aveiro 30 km nördlich vom Campingplatz gehen. Nach dem Mittag fuhren wir vom Einkaufscenter und seiner Tankstelle (siebenter Tankstopp) zurück auf das Gelände. Mit einem Ölverbrauch von ca. drei Litern auf 2100 km rechnete ich mir aus, dass mein Kanister mit 5 Litern nicht ganz reichen würde, war aber trotzdem stolz es als einziger Mini aus Aachen auf eigener Achse zum IMM gefahren zu sein. Dirk und Achim checkten das Getriebe (war es ein Schaltproblem?) und ich ging über den Platz und checkte die noch spärlich gefüllte Händlermeile und den Imbiss-Bereich. Gegen Abend füllte sich die Anlage mehr und mehr mit aus ganz Europa anreisenden Minis. Kurz nach 18 Uhr trafen dann auch noch weitere Freunde (Thorsten und Nadine) mit einem Camper ein. Abends ging es dann ins Festzelt wo wir mit reichlich Bier den Tag bei Techno und Oldies im Wechsel (Wer macht sowas?) ausklingen ließen. Irgendwann startete eine Polonaise und irgendwo existieren Videos… lassen wir das. ;-)
Am Freitag begann der Tag nebelig und wir gingen eine größere Runde über den gut gefüllten Platz. Es waren viele spanische und portugiesische Minis vor Ort und ich freute mich über die vielen Vans, Kombis und Mokes. Nicht gut gefüllt und etwas enttäuschend dagegen blieb die Händlermeile ziemlich leer. Ich erwarb den einzigen(!) Ölkanister und wir ließen uns die Brötchen mit geschnittenem Fleisch vom Schwein am Drehspieß schmecken. Nachmittags holten wir unser Welcome-Package und danach ging es zum schönen Atlantik-Sandstrand. Nach einem gemeinsamen Abendbrot fuhr Dirk nach Porto um seine Familie vom Flughafen abzuholen. Am Folklore-Abend läutete ein bayerisches Blasmusik-Trio den Aufmarsch einer portugiesischen Folklore-Gruppe ein und wir ließen es diesmal etwas ruhiger im Festzelt angehen. Als wir in unser Bett verschwanden traf auch Dirk wieder auf dem Gelände ein.
Am Samstag begrüßte uns die Sonne und recht ausgeschlafen gingen wir es ruhig an. Minis gucken, Händlermeile, IMM Activities und viel Sonne ließen den Tag in die Liste ‚Sehr schön‘ eingehen. Das Präsi-Meeting ergab, dass das IMM 2020 in Deutschland stattfinden wird. Vielen Dank vorab an die Bamberg Mini IG (einziger Bewerber) für den Mut und das Engagement zur Ausrichtung solch eines Events! Am Nachmittag schauten wir am Strand bei BMW vorbei, wo wir nach 2h Schlangestehen glücklicherweise die letzten T-shirts mit Siebdruck ‚Road to IMM 2018‘ erhielten. Mir war als schallte es zwischenzeitlich wieder bayerische Blasmusik in mein Ohr. Im Camp zurück fuhren die Aachener Minis (also ich ;-)) zum offiziellen IMM-Banner-Foto-Shooting und der Abend startete mit dem DFB-Pokalfinale und einer Flasche Sambucca… . Unter dem Motto ‚Priests and Nuns‘ ging die Party im Festzelt ab!
Nach einem (dem ersten gemeinsamen!) Frühstück unter dem Coleman-Pavillon ging es Sonntagvormittag natürlich… Minis gucken. Die Show Area war gut besucht und die Food Bus Pizza zum Mittag (Jeton eingelöst) schmeckte sehr lecker! Leider zog es gegen Nachmittag etwas zu. Das tat der großen Mini-Parade nach Mira an die Strandpromenade jedoch keinen Abbruch. Hunderte Minis gesäumt von vielen Zuschauern reihten sich mit teilweise lautem Auspuffröhren und Hup-Geräuschen in die Schlange durch Mira bis zum Praia de Mira ein und standen letztlich in dritter Reihe auf der Promenade. Bevor am Abend die Schlüsselübergabe stattfand, verließen leider schon viele spanische Minis das Gelände (Montag ist leider kein Feiertag in Spanien). Nach der etwas verspäteten Danksagung des Mini-Club Portugal an alle Beteiligten trat zur Schlüsselübergabe an den nächsten Ausrichter des IMMs 2019 noch einmal die Folklore-Gruppe auf. Zur Party am späten Abend fanden sich dann auch nur noch sehr wenige Gäste im Festzelt ein und die Band konnte einem fast schon Leid tun.
Am Montag (Abreisetag) entschieden wir uns wegen des schönen Wetters noch einen Tag länger zu verweilen und nutzten das Angebot für nur 5€ pro Person und pro Nacht. Nach und nach traten immer mehr Minis und Camper ihre Heimreise an und auf dem Gelände kehrte langsam Ruhe ein. Wir verbrachten den Tag am Atlantikstrand und ruhten uns mit den wenigen verbliebenen Campern bis zum Abend aus. Das IMM war vorüber und der portugiesische Mini-Club baute nach und nach all seine Dekorationen ab. Am Abend ließen wir bei frischem Fangfisch, Rotwein und Käse das lange Wochenende in einem einheimischen Lokal Revue passieren.
Di - Do, 22.-25.5.2017 – Urlaub nach dem IMM
Am Dienstag verließen wir nun ebenfalls den Campingplatz und fuhren noch einmal ca. 150 km Richtung Lissabon auf einen Campingplatz mit unbeheiztem Pool (brrrrr zu kalt). Hier stand mein Mini in einem Pitch unter Kiefern und wir verbrachten noch einmal zwei Tage mit gemütlichem Erkunden des nahegelegenen Ortes Nazaré und seiner Bucht zu Fuß.
Leider regnete es am Donnerstag und wir entschlossen uns unsere Fahrt wieder in Richtung Norden nach Porto fortzusetzen. Bei Porto buchten wir uns noch eine Nacht auf einen Campingplatz inmitten von Plantagen am Atlantik ein, dessen Restaurant sein bestes gab um uns das Nieselregenwetter etwas vergessen zu lassen.
Fr, 25.05.2018 – Rückfahrt 1. Tag
Leider traten auch am Freitag die Getriebeprobleme bei Dirks Camperbus wieder verstärkt auf und alle Prognosen für die Rückreisegeschwindigkeit standen auf 80 km/h. Da er aber erst am Nachmittag noch seine Familie zum Flughafen nach Porto bringen musste, entschloss ich mich kurzerhand nach dem Frühstück in aller Ruhe allein bereits aufzubrechen und nach Spanien vorzufahren. Unter einer Regenwolke fahrend verließ ich somit Portugal in Richtung Norden und nahm Kurs auf einen ausgewählten Campingplatz 660 km entfernt kurz vor Viktoria-Gasteiz. Über eine mautfreie aber in schlechtem Zustand seiende Autobahn (2-3 harte Schläge musste das Fahrwerk einstecken) fuhr ich über die Berge zum ersten Tankstopp und dann weiter an Léon vorbei. Bei Burgos machte ich einen weiteren Tankstopp um dann nach 6h 10 min Fahrt am Campingplatz einzuchecken.
Der kleine Campingplatz lag idyllisch am Fuße der Pyrenäen und ist wohl nicht vielen Touristen bekannt. Denn neben vereinzelten Briten tummelten sich eher viele spanische Familien (wohl wegen dem überdachten Pool) auf den Stellplätzen. Ich parkte den Mini, richtete meinen Pitch ein und organisierte mir Strom. Vor dem Abendessen konnte ich noch die späte Ankunft von Dirk mit dem T3 klären, den ich dank der geschäftstüchtigen Damen am Empfang ohne Probleme noch nachbuchen und durch die Schranke winken sollte. Nach einer Dose Ravioli (ja so ist es –aber erwärmt) las ich bis zum Einsetzen der Dunkelheit und wartete dann bei zwei Bier in der Bar auf Dirks Ankunft. Gegen 23.30 Uhr entschieden wir morgens früh aufzubrechen und gemeinsam nach Frankreich zu fahren.
Wir wollten die noch verbleibenden 1360 km ohne weitere Zwischenübernachtung am folgenden Tag bewältigen.
Sa, 26.05.2018 – Rückfahrt 2. Tag
Nach Kontrolle des Öl- und Wasserstandes brachen wir kurz vor 8 Uhr auf. Der Campingplatz schlief noch als wir bereits wieder den ersten Einsatz der Kreditkarte an der Mautstelle zur Autobahn kurz vor Bilbao verzeichneten. Weiter ging es durch die Berge (diesmal mit Licht) an Eibar und San Sebastian vorbei zum Tankstopp vor der Grenze zu Frankreich. Zur Frühstückspause bei einem Kaffee erzählte mir Dirk, dass sein fünfter Gang jetzt häufiger rausspringt und er versuchte noch auf dem Rastplatz das Schaltgestänge nachzustellen.
Das Ergebnis schien wenig von Erfolg gekrönt, denn nach Passieren der Grenze zu Frankreich winkte mich Dirk vorbei. Ich solle mein Tempo fahren und zugegeben, ich wollte auch zeitnah zu Hause ankommen. Somit fuhr ich mit guten 100 km/h los Richtung Bordeaux. Vorbei an Bayonne zogen auf einmal dunkle Wolken von Westen her auf und so kam es, dass sich ca. 100 Kilometer später der Regen wolkenbruchartig ergoss und meine Scheibenwischer auf Höchststufe diese Wassermassen nicht mehr bewältigen konnten. Mit 60 km/h ging es dann bei extrem schlechter Sicht, leicht quietschendem Keilriemen und Aquaplaning durch das Gewitter. Beim nächsten Toilettenstopp bemerkte ich, dass mein Teppich im Fußraum komplett nass war und ich kippte das Wasser mit den Fußmatten auf dem Parkplatz aus.
Das vermutliche Leck im Fußraum konnte mich allerdings nicht aufhalten und so bog ich kurz hinter Dirk wieder auf die Autobahn ein und überholte ihn wieder. Der Vormittag verging, kein Stau in Bordeaux und ich legte den nächsten (ich hatte aufgehört zu zählen) Tankstopp mit Sandwich-Einkauf (für den Nachmittag und Abend) ein. Nun galt es Kilometer zu machen und nach Paris zu fahren. Mit einer erwarteten Ankunftszeit von ca. 23 Uhr laut Navi fuhr ich Tours entgegen. Mittlerweile hatte ich auch aufgegeben die vielen Mautstellen zu zählen und rechnete mir bei gutem Durchkommen durch die Hauptstadt Frankreichs eine Ankunft um ca. 1 Uhr sonntags aus. Es wurde immer wärmer doch der Verkehr rollte und somit erreichte ich Paris.
In Paris begann jedoch der abendliche Berufsverkehr und somit wurde ich gezwungen bei zähfließendem Verkehr auf der Route Périphérique mehrfach anzuhalten. Das bedeutete Zusatzlüfter eingeschaltet und die Wassertemperatur in den Blick genommen. Zu meinem Unglück bewegte sich der Zeiger über den mittleren Strich (das war normalerweise immer schon recht warm und wurde selten angezeigt). Ich begann etwas nervös zu werden… . An die chaotisch fahrenden Motorradfahrer hatte ich mich gewöhnt, aber ich hatte keine Lust mitten in Paris auf der Autobahn ohne Standspur mit Überhitzung liegen zu bleiben. So war ich froh als es etwas rollte und sich die Wassertemperatur bei knapp über der Mitte stabilisierte. Mit einer Verzögerung von insgesamt 40 Minuten ließ ich nun die Großstadt hinter mir und beschloss dem Motor bei der nächsten Tankpause eine kleine Abkühlung zu gönnen. Das war dann auch bald und glücklicherweise gab es sogar überdachte Schattenparkplätze. Also hieß es Motorhaube auf, Standlüfter an und erstmal etwas abwarten. Nach einem Eiskaffee erkundigte ich mich nach Dirk. Er war zwischenzeitlich noch Besorgungen machen und steckte ca. 200 Kilometer hinter mir. Ich beschloss Öl aufzufüllen und meine Fahrt fortzusetzen. Der Keilriemen quietschte beim Anfahren (zu warm und ausgedehnt?)
Die Sonne senkte sich und ich überlegte ob es günstiger war den letzten Tankstopp überhaupt aus Preisgründen in Belgien oder in Frankreich zu machen. Noch hatte ich knapp 400 Kilometer vor mir und ich setzte meine Fahrt fort. Der Kühleffekt des Stopps hielt nur ca. 15 Minuten… na toll. 1000 Kilometer – ich zählte nun die Zeit und Entfernung und kombinierte diese Zahlen mit all meinen Gedanken. Es wurde dunkel, ich aß mein letztes Sandwich und ich verließ Frankreich. Der kleine Motor des Minis lief wie ein Uhrwerk und so fuhr ich ‚fast schon automatisch‘ auf der fast leeren Autobahn Richtung Osten. Die Ankunftszeit von 1 Uhr konkretisierte sich und ich verdrängte Gedanken, wie ‚Was wäre wenn jetzt der Keilriemen reißt?‘. 200 Kilometer vor Zielankunft (ich hatte den letzten Tankstopp hinter mich gebracht) bemerkte ich auf, dass die Wassertemperaturanzeige trotz hereinbrechender Nacht und angenehmen 18 °C nicht weiter fallen wollte. Ich prüfte die Heizung, die war an aber blies nur kalte Luft in den Innenraum. Oha, vermutlich wurde kein Kühlwasser mehr durch die Heizungsmatrix transportiert. Ich entschloss mich daher kurz vor dem Ziel noch einmal einen kleinen ‚Boxenstopp‘ einzulegen und es lohnte sich vermutlich. Denn mit aufgefülltem Kühlwasser korrigierte sich die Anzeige und es wurde auch wieder warme Luft in den Innenraum transportiert.
Zwischen Brüssel und deutscher Grenze stellte sich langsam ein Gefühl des Stolzes ein und als ich die letzten Kilometer durch die Eifel fuhr wurde mir langsam bewusst, dass sich mein Mini bravurös geschlagen hatte. Ich hatte es geschafft! 1360 km in 16h und 40 min nahezu allein absolviert. Der Mini-Motor lief sehr gut und ich verbrauchte insgesamt ca. 6 Liter Öl auf ca. 4400 km.
Eine unvergessliche Reise war zu Ende und mein Dank geht an meine Familie, Dirk und seiner Familie, Moni, Achim und Emma, Nadine und Thorsten (Miniwerkstatt- Aachen), Faxe (Faxe-Racing) und allen die dazu beigetragen haben, dass dieser Trip so gelang und so erfolgreich war.